Zu hören sind Texte der deutsch-jüdischen Dichterin Mascha Kaléko und von Rajzel Zychlinski, einer der wohl größten Lyrikerinnen jiddischer Sprache, gelesen von den Schauspielerinnen Ursula Erber (“Dahoam is dahoam”) und Anne Stein (Münchner Volkstheater).
Es sind Worte und Töne, die auch und gerade heute wieder nachdenklich machen müssen, die mal ergreifend, erschütternd aber mal auch erheiternd sind. Viele Gedichte Mascha Kalékos (geb. 1907, gest. 1975) geben mit latenter Ironie Alltägliches und Grundsätzliches wieder, geprägt von den Gefühlen, Gedanken, Erfolgen und Niederlagen des Alltags. Rajzel Zychlinski (geb. 1910, gest. 2001), die in Polen aufgewachsene und nach dem Krieg in die USA emigrierte Dichterin war eine herausragende Repräsentantin der „späten Blüte“ des Jiddischen – einer „Sprache des Traumas“, die untrennbar von der Erfahrung des Exils ist und ihre Spuren der Fremde in sich trägt.

Musikalisch versuchen wir mit diesen Texten zu korrespondieren, wir greifen Stimmungen auf und geben Zeit und Raum um über das Gehörte nachzudenken. Wir spielen Werke u.a. von Debussy, Ibert, Piazzolla und Prokofiew.

Ursula Erber wuchs in Obermenzing in einem künstlerisch geprägten Elternhaus auf. Nach der Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München hatte sie ab 1954 unter anderem auch Engagements am Bayerischen Staatsschauspiel und an den Kammerspielen München. Seit 2007 spielt sie eine Hauptrolle in der Fernsehserie Dahoam is dahoam des Bayerischen Rundfunks.

Anne Stein, geb. 1994 in München-Gräfelfing, Schauspielausbildung an der Folkwang Universität der Künste, Bochum. Seit 2019 Ensemblemitglied am Volkstheater, München und ab Herbst 2025 am Schauspiel Hannover. Solopreis des 29. Bundeswettbewerbs zur Förderung des Schauspielnachwuchses (Deutschland) 2018; Bayerischer Kunstförderpreis 2021 in der Sparte „Darstellende Kunst“ für junge KünstlerInnen.